Der Brand
in Ohne

Am Himmelsfahrtstage 1754, morgens um zehn Uhr, als die Bürger und Bauern im würdigen Schwarz durch den herrlichen Maitag zur Kirche pilgerten, ärgerten einen Jungen im Alter von zwölf bis dreizehn Jahren die vielen Raupennester in den Kronen der Obstbäume, die sich bei uns meist alljährlich zum großen Bedauern der Gartenbesitzer um diese Jahreszeit dort zeigen.

knapp ein Jahr nach dem grauenvollen Ereignis, stand ein funkelnagelneues Dorf fix und fertig da. Allerdings wurde die Kirche erst im Jahre 1763 fertiggestellt.

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Als der Strom
nach Ohne kam

Im Jahre 1926 schloss die Gemeinde Ohne, vertreten durch Bürgermeister Eilering und dem Beigeordneten Büter, mit der Rheinisch-Westfälischen-Elektrizitäts-Versorgungsgesellschaft einen Konzessionsvertrag über die Belieferung von „Drehstrom“ 380 Volt / 220 Volt.

Die Gemeinde Ohne bezuschusste die Installation seinerzeit mit 6.400 Goldmark. Auf den beiliegenden Konzessionsvertrag aus dem Jahre 1926 mit weiterem Schriftverkehr aus den 1940 er Jahren wird verwiesen.

Als Anlage ist auch eine Karte mit den damaligen Anschlüssen beigefügt.

Das „Transformatoren-Türmchen“ steht noch heute an der ehemaligen Molkerei Kessler an der Schüttorfer Straße in Ohne.

Der Rechtsnachfolger der Rheinisch-Westfälischen-Elektrizitäts-Versorgungsgesellschaft die RWE AG versorgte die Gemeinde Ohne bis zum 31.12.2015 mit Strom. Seitdem wird die Gemeinde Ohne von den Stadtwerken Schüttorf-Emsbüren GmbH mit Strom beliefert.

Die RWE AG stellte die Unterlagen dem Heimatverein Ohne e.V. bei Beendigung der Strombelieferung zur Verfügung. Er wäre sonst der Nachwelt nicht erhalten geblieben.

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Gemeindevertrag

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Konzessionsvertrag

Die sieben Maueranker am Ohner Kirchturm

Am Ohner Kirchturm befinden sich acht Maueranker in Form des Buchstaben „S“.

Vormals waren sieben Maueranker in S-Form dort angebracht.

 Nach alten Überlieferungen versteckt sich hinter den sieben „S“ der Spruch:

 „Sonst sehr solide Sonntags saufen sie Schümerschen “

Angelehnt an die früheren Gottesdienste, als noch vor dem Kirchgang die „Stövken“ in die Eingehhäuser oder Gaststätten gebracht und nach dem Gottesdienst wieder abgeholt wurden. Ebenso wurden alle wichtigen Ortsmitteilungen nach dem Gottesdienst auf dem Kirchplatz verkündet. Danach gingen die Männer dann überwiegend in die umliegenden Kneipen und die Frauen tranken Kaffee oder Tee in den Eingehhäusern.

Der Heimatverein Ohne e.V. bietet ein Holztablett in Form des Ohner Kirchturms mit sieben Schnapsgläsern zum Preis von 20,00 € an.

Der schwarze Hund von Ohne

Wo heute zahllose Automobile auf schnurgeraden, glatten, Straßen dahinsausen, musste früher die Handelsware mit ächzenden, knarrenden Pferdewagen befördert werden. Sie polterten schwerfällig über holpriges Pflaster und waren oft genug auf ausgefahrenen Wege durch Heide, Busch und Wald angewiesen.

Schlimmer war aber, dass sich an solchen Handelswegen nichtsnutziges Gesindel herumtrieb, da nach Beute Ausschau hielt.

So war es auch im Grenzstich zwischen Ohne und Haddorf. Die Fuhrleute, die hier vorbeimussten, um ihre Güter im Nordhorner Hafen umzuschlagen, hatten einen schweren Stand. In jener Zeit trieb hier ein finsterer Räuber sein Unwesen. Gemeinsam mit seinen Spießgesellen überfiel er ahnungslose Fuhrleute, schlug sie nieder und beraubte sie. Auch die Bauern der Umgebung, die auf den weit verstreuten Höfen wohnten, versetzte er ständig in Angst und Schrecken.

Von der Beute lebte der Unhold in Saus und Braus. Endlich aber ereilte ihn der Tod, und groß und klein atmete auf.

Doch der Teufel, der sonst steht’s bemüht ist, die Menschen vom richtigen Wege abzubringen, wollte die schmutzige Seele des Räubers nicht einmal in der Hölle haben. Er schickte sie kurzerhand zurück auf die Erde, wo sie in einem schwarzen Hund fuhr und seitdem keine Ruhe fand bis auf den heutigen Tag.

Wenn nachts die Nebel aus dem Vechtetal steigen, liegt der schwarze Hund auf dem Schlängelpfad, der von Ohne nach Haddorf führt. Aus großen, feurigen Augen glotzt er die nächtlichen Wanderer an. Wer ein schlechtes Gewissen hat, wird von ihm verfolgt und gehetzt, bis das Herz zum Halse herausschlägt und der Angstschweiß ausbricht. Gegen jene aber, die reinen Herzens mutig auf ihn zuschreiten, ist er ganz und gar machtlos. Die können ihn stoßen und schlagen, ohne dass er sich zur Wehr setzt. Auf diese Weise werden die bösen Taten des finsteren Räubers aus Ohne immer gerächt. Aber wie gesagt, nur aufrechte Menschen sind dazu befugt.

[Nach alten Veröffentlichungen neu bearbeitet von Eberhard Liese]